von Dr. Norbert Franke
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Zum Beitrag des VerfassersBetreten ausdrücklich erwünscht: Öffnen Sie bitte Ihre Anlagen!
Die Berliner Kleingärten sind nicht nur bunte Idylle und grüne Refugien für die rund 77.000 Pächterinnen und Pächter in der Hauptstadt und ihre Familien. Auch all jene, die nicht das Glück haben, eine kleine Parzelle bewirtschaften zu dürfen, können mit ihrer Hilfe Kommunikations- und Bildungsbrücken zur Natur gebaut bekommen.
Das städtische Grün, wie man es überall in Berlin antreffen kann und dessen Teil auch unsere Anlagen sind, stellt eine solche Brücke dar: Hier kann sich die Natur in ihrer Vielfalt ausbreiten, hier wird sie durch den Kleingärtner gestaltet, hier hat die Gesellschaft Gelegenheit, daran Anteil zu nehmen. Insbesondere auf den Gemeinschaftsflächen, die zu jeder Kleingartenanlage gehören, gibt es unendliche Möglichkeiten, die Öffentlichkeit am Glück im Grünen teilhaben zu lassen.
Viele Kleingartenvereine in Berlin haben die Gelegenheit erkannt und eine solche Vielfalt an Angeboten geschaffen. Ihre Vielzahl ist so groß, dass Interessierte bei jedem Spaziergang innerhalb eines Jahres eine andere Anlage besuchen und dabei immer wieder neue, besondere Highlights entdecken könnten.
Welche Highlights das sind, kann jeder Verein für sich entscheiden. So gestatten in vielen Kleingartenanlagen sogenannte „Gläserne Gärten“ den Besucherinnen und Besuchern, nicht nur über die so oft diskutierte Hecke zu schauen, sondern direkt in den Garten hineinzugehen und die Produkte gärtnerischer Tätigkeit zu betrachten – und dabei auch noch Menschen und ihr Hobby, das Gärtnern, kennenzulernen.
Andere Vereine haben Anziehungspunkte in Form von Lehr- und Schaugärten, Naturlehrpfaden, Streuobstwiesen, Bienengärten und nicht zuletzt auch Grünen Klassenzimmern geschaffen, in denen Kinder und Jugendliche an die Natur herangeführt werden.
Doch noch längst nicht alle Vereine sind davon überzeugt, dass solch eine Attraktion für die Nachbarschaft und alle interessierten Gäste auch in ihre Anlage gehört. Das ist schade, denn Hunderte Male schon haben die Streifzüge von Anwohnern durch Berlins Kleingärten die Kommunikation verbessert und das Verständnis zwischen den oft belächelten, aber auch beneideten Kleingärtnern und den Bürgern auf eine völlig neue Stufe gestellt. Es ist immer besser, MIT uns als ÜBER uns zu sprechen. Darum öffnen Sie Ihre Anlagen und zeigen Sie, was Berlins Kleingärtner für ihre Stadt so leisten können!
Dr. Norbert Franke
Vizepräsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde
Dieser Textbeitrag ist als Editorial der November-Ausgabe 2023 der Verbandszeitschrift "Gartenfreund", Regionalteil Berlin, erschienen.
Foto: Andreas Rinner